Zur Diskussion um die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg

Mit ihrem freitäglichen Schulstreik für das Klima hat die 16 Jahre junge Greta Thunberg eine soziale Bewegung außerordentlichen Ausmaßes angestoßen. Junge Menschen machen mit der „friday for futur“-Bewegung Druck auf Politik und Gesellschaft – dies mit positiven Resonanzen in Politik und Gesellschaft.

Wie immer bei solchen Persönlichkeiten und solchen Entwicklungen, führen diese zu Diskussionen und Analysen, zu Lob und Anerkennung, aber auch zu Verurteilungen und Vorwürfen. Das Engagement der jungen Frau wird genauso hinterfragt, wie ihre Person selbst und ihre konkreten Aussagen.

Es wird spekuliert, was oder wer hinter dieser jungen Frau steckt. Natürlich „stecken“ hinter dieser jungen Frau inzwischen Menschen, die sie unterstützen. Vielleicht auch die ein oder andere Organisation. Was nach meinem Empfinden jedoch ganz sicherlich nicht hinter ihr und ihrem Handeln steckt, ist irgendein verschwörungstheoretischer Ansatz oder gar böswilliges Denken.

Vielleicht gilt es zu bedenken, dass sich durch die von ihr angestoßene Bewegung, die Diskussion um notwendige Veränderungen allzu sehr auf das CO2-Thema fokussiert. Dieses Thema ist nur eines von vielen, welche Auswirkungen auf den Klimawandel haben.

Zudem ist der Klimawandel nur ein Unterthema des ganzheitlichen Oberthemas Umweltschutz. Notwendiger Umweltschutz betrifft viele Aspekte der Umwelt: Plastik im Meer, Mikroplastik im Essen, Verschmutzung der Gewässer durch Chemikalien, Verseuchung der Böden und des Grundwassers durch Pflanzenschutzmittel und andere Chemikalien usw.

All diese Themen gilt es ganzheitlich in ihrer Wechselwirkung wahrzunehmen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation anzuregen. Es bleibt die Hoffnung, dass die von Greta Thunberg angeregte soziale Bewegung auch diese Themen aufgreift bzw., es bleibt die Hoffnung, dass prinzipiell mehr Menschen für das Thema Umweltschutz sensibilisiert werden. Politik und Wirtschaft werden nicht freiwillig zugunsten von Umweltschutz auf potenzielle Gewinne verzichten. Doch alle Veränderung beginnt bei jedem einzelnen Menschen! Wer Veränderungen wünscht, sollt bei sich selbst beginnen – hier gibt es Handlungsmöglichkeiten, die genutzt werden können und die, auch wenn im Kleinen begonnen – zu Großem führen können!

Siehe auch den Artikel: Greta Thunbergs Rede vor dem UN-Klimagipfel: wut- oder hasserfüllt?

Klimawandel: Gut für die Natur, schlecht für die Menschheit?

Bereits 2010 gab es Untersuchungen, die auch die positiven Aspekte des Klimawandels hervorhoben (siehe Fokus Online Artikel vom 29.11.2010 unter https://www.focus.de/wissen/klima/tid-20790/titel-es-wird-waermer-gut-so_aid_576648.html).

In diesem Artikel heißt es: „Die Klimaerwärmung führt nicht nur zu Katastrophen, sie bringt auch weit reichende Vorteile für Mensch und Natur.“ (S. 1) Ist dies so?

Als Belege wird in dem Artikel angeführt, dass sich die Natur auf Wachstumskurs befindet:

  • Grönland wird immer grüner.
  • Wälder wachsen in den Alpen in immer höheren Lagen.
  • Auch im bislang unbewohnbaren nördlichen Ural wachsen wieder Wälder
  • Am Südrand der Sahara erobert sich die Natur Lebensraum zurück.

Dort, wo der Mensch nicht in die Natur eingreift, kann sich die Natur ungehindert entwickeln – dies trotz Klimawandel – teilweise sogar gerade deshalb!

Hintergrund dieser für die Natur positiven Entwicklung ist der Treibhauseffekt. Mehr CO2 bedeutet in der Pflanzenwelt, mehr „Nahrung“ für die Photosynthese. Mehr Wärme bedeutet, bessere Wachstumsbedingungen. Im Artikel wird vom CO2-Düngeeffekt gesprochen. „Seit dem 18. Jahrhundert wird es wieder wärmer, und der Mensch verstärkt diesen Effekt nun durch das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Dessen Anteil in der Atmosphäre erhöhte sich von vorindustriellen 280 ppm (Teilchen pro Million Luftteilchen) auf derzeit 387 ppm. Dieser Wert ist der höchste seit mindestens 700 000 Jahren, aber nicht einmal halb so hoch wie zur Zeit der Artenexplosion vor 56 Millionen Jahren.“ (Zahlen beziehen sich auf 2010!)

Mir erscheint es nur natürlich, dass die Natur als Gesamtsystem eher kein Problem mit dem Klimawandel hat. Sie kann sich anpassen und es ist ihr egal, ob dieser Anpassungsprozess Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende benötigt. Die Evolution der Natur belegt, dass die Natur immer einen Weg findet, weiter zu existieren. Bedeutet dies, dass der Klimawandel gar nicht so problematisch ist? Bedeutet dies, dass die Menschheit in aller Ruhe abwarten kann, was passiert?

Bitte weiterlesen unter: Die Natur überlebt jeden Klimawandel – und die Menschheit?

Positives Ergebnis der fff-Demo in Gerolstein am 20.09.19

Im Rahmen des weltweiten Friday-for-futur-Demonstrationstages fand auch in Gerolstein eine Demo statt. Diese wurde von der Denkfabrik-Kylltal organisiert und startete bereits um 7.30 Uhr. Als positives Ergebnis dieser Demonstration wurde die Idee angeregt, einen Projekttag zum Thema Klimaschutz am Staatlichen St.-Matthias-Gymnasium in Gerolstein zu veranstalten.

Bereits am frühen Morgen fanden sich die Teilnehmenden der Demo am Heimatmuseum in Gerolstein ein. Der Platz war gut gewählt, da dieser an einer viel befahrenen Straße liegt. Der Termin wurde so früh angesetzt, damit möglichst viele Menschen, die morgens zur Arbeit fahren, diese Demonstration und ihr Anliegen wahrnehmen konnten.

Das Anliegen war der Klimaschutz! Auf einem Plakat stand: „Es gibt keinen Planeten ‚B‘“. Es ging auch darum, die Fridays-for-futur-Bewegung zu unterstützen. Deshalb stand auf dem größten Plakat: „Alle fürs Klima – zusammen mit Fridays-for-futur auf die Straße“, denn das Klima geht uns alle an! Nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Ein weiteres Plakat zeigte: „Sie schwänzen nicht, sie kämpfen“ – sie kämpfen für ihre Zukunft in einer lebenswerten Welt!

Gegen 7.45 Uhr bewegte sich die Gruppe der Demonstranten langsam entlang der Hauptstraße Richtung Brunnenplatz. So mancher Autofahrer unterstützte die Gruppe mit einem Hupen und einem Daumenhoch. Nachdem die Gruppe einige Zeit am Brunnenplatz verbracht hatte, löste sich die Demonstration gegen 8.30 Uhr weitestgehend auf.

Eine Teilgruppe beschloss noch zum St. Matthias Gymnasium zu gehen. Dort ging die Gruppe zum Sekretariat und suchte das Gespräch mit der Schulleitung. Frau Jutta Schmitz, die Schulleiterin, war trotz des „Überfalls“ gerne zu einem Gespräch bereit. Sie betonte, dass sie als Privatperson das Anliegen der fff-Bewegung sehr wohl unterstütze, als Schulleiterin sei sie jedoch an entsprechende Vorgaben gebunden.

Sie sagte, kein Schüler und keine Schülerin der Schule würden an der Teilnahme an einer fff-Demo gehindert. Dennoch müssten alle bei versäumten Unterrichtsstunden mit dem Eintrag entsprechender Fehlstunden rechnen. Im Gespräch wurde die Frage aufgeworfen, wie Schülerinnen und Schüler für das Thema Klimaschutz noch mehr motiviert werden könnten. Frau Schmitz betonte, dass sie dieses Thema den SchülerInnen nicht aufzwingen könne, Anregungen hierzu würde sie aber von der Schülervertetung gerne annehmen.

Um mit SchülerInnen direkt ins Gespräch kommen zu können, ermöglichte Frau Schmitz das Gespräch mit SchülerInnen eines Erdkunde-Leistungskurses. Die Teilnehmenden der fff-Demo erläuterten den SchülerInnen ihr Anliegen, diese für das Thema Klimaschutz zu motivieren.

Auch Herr May, einer der 26.800 Wissenschaftler, der die Erklärung der „Scientists for Future“ mitunterzeichnet hat, meldete sich zu Wort. Er hob hervor, welch großen Einfluss die SchülerInnen haben. Dies hätten doch die vergangenen Monate gezeigt. Er sagte, dass die Wissenschaft seit Jahren versuche, mit der Politik zusammen zu arbeiten. Immer wieder würde die Wissenschaft der Politik notwendige Änderungen vorschlagen. Meist käme es zu Kompromissen, oft genug jedoch nur zu „faulen“ Kompromissen. Auf Druck der fff-Bewegung wäre hingegen schon so viel in Bewegung gekommen.

Während des Gesprächs kam die Idee eines Projekttages zum Thema Klimaschutz auf. Frau Schmitz erklärte sich bereit, einen solchen Projekttag durchzuführen, sofern dies auch von Seiten der SchülerInnen gewünscht würde. Alle Beteiligten begrüßten diese Idee eines Projekttages zum Thema Klimaschutz. So wäre eine Chance gegeben über 600 SchülerInnen für das Thema zu begeistern und zu motivieren – ein wunderbares Ergebnis einer Demonstration!