Die Natur überlebt jeden Klimawandel – der Mensch auch?

Prinzipiell scheint der Klimawandel für die Natur eher kein Problem darzustellen (siehe auch Artikel: „Klimawandel: Gut für die Natur, schlecht für die Menschheit?“) Betrachtet man die Entwicklungen der Erde, so wird deutlich, dass die Natur bislang mit allen Klimaveränderungen zurechtgekommen ist. Dies wird auch in dem Artikel, auf den ich mich hier beziehe (siehe Fokus Online Artikel: „Es wird wärmer – gut so!“ vom 29.11.2010 unter https://www.focus.de/wissen/klima/tid-20790/titel-es-wird-waermer-gut-so_aid_576648.html) deutlich. Dort wird genannt:

  • 56 Millionen Jahren gab es eine sehr heiße Phase
  • Auch in der Folgezeit blieben die Temperaturen deutlich höher als heute
  • Vor 2,7 Millionen Jahren bildete sich die permanente Eiskappe in der Nordpolregion
  • Seitdem hat sich bei eher niedrigen Temperaturen ein fortwährender Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten ergeben. Ungefähr alle 100 000 Jahre wurde es relativ schnell um mehrere Grad wärmer, einige tausend Jahre später kühlte es wieder ab.
  • Vor rund 20 000 Jahren gab es eine Eiszeit und Eis bedeckte ganz Nordeuropa.
  • Vor gut 10 000 Jahren erlebten damaligen Steinzeitmenschen durch das Ende dieser Eiszeit einen Klimawandel außerordentlichen Ausmaßes. Durch die gewaltigen Schmelzwassermengen stieg der Meeresspiegel teilweise pro Jahrzehnt um einen halben Meter.
  • Das Weltklima blieb dann seit Beginn der menschlichen Hochkulturen relativ stabil

Die Natur hat all diese Veränderungen überlebt und es sogar geschafft, in allen für Menschen nicht bewohnbaren Gegenden, präsent zu sein. Ob am Nordpol, in der Tundra oder der Savanne, überall leben Lebewesen und Pflanzen, die genau auf diese Lebensbedingungen angepasst sind. Die Natur passt sich allen Veränderungen an. Wie lange sie hierfür braucht, ist für sie eher nicht von Belang. Für die Menschheit, die, auch wenn sie es sich nur selten eingesteht, von der Natur abhängig ist, ist dies aber von großem Belang. Die Menschheit und deren Entwicklung haben im Laufe der Geschichte häufig von Veränderungen des Klimas profitiert – sie haben aber auch gelitten.

Bitte weiterlesen unter: Klimaveränderungen als Problem der Menschheit?!

Greta Thunbergs Rede vor dem UN-Klimagipfel: wut- oder hasserfüllt?

Greta Thunberg, die junge Klimaschutzaktivistin aus Schweden, hielt eine Rede vor dem UN-Klimagipfel. Diese fand viel Beachtung und wurde bzw. wird viel diskutiert. Dabei wurde ihre Rede in manchen Artikeln als Wutrede bezeichnet.

Mehrmals sagte sie: „How dare you!“ (Wie könnt Ihr es wagen!) – wobei sie diese Worte geradezu wutgeladen auszuspucken schien. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass es wohl auch einige Menschen gibt, die im Zusammenhang mit der Art und Weise, wie sie ihre Rede hielt, sogar davon sprechen, dass sie von Hass erfüllt sei.

Als ich das erste Mal Ausschnitte der Rede im Fernsehen sah, kamen mir sofort Tränen in die Augen. Ich spürte alles andere als Hass – werde in den Worten noch in der Gestik der jungen Frau. Ich spürte Wut, ja verzweifelte Wut. Wut, die sich aus Hilflosigkeit und Ohnmacht ergibt. Ich bin überzeugt, diese Wut ist nie hasserfüllt. Das kann sie gar nicht sein, da das Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht viel zu groß ist. Natürlich schwingt in den Worten: „How dare you!“ (Wie könnt ihr es wagen!) Wut mit. Doch als Greta Thunberg diese Worte das zweite Mal sagt, versagt ihr fast die Stimme und man spürt geradezu ihre Verzweiflung. Dies zeugt nicht gerade von Hass!

Ein hasserfüllter Mensch würde auch nicht sagen: „Denn wenn Sie wirklich verstanden hätten, wie ernst die Lage ist, und sich immer noch weigern, zu handeln, dann wären Sie böse. Und ich weigere mich, das zu glauben.“ Ein hasserfüllter Mensch würde in seiner Enttäuschung daran glauben, dass alle böse wären. Dies würde seinen Hass verstärken.

In ihrer Rede sagt sie: „Wir sind am Anfang eines Massensterbens und Sie reden alle nur über Geld und erzählen Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. Wie können Sie es wagen?“ – diese Sätze drücken Enttäuschung, ja gar Verzweiflung aus, die ich sehr wohl sehr gut nachvollziehen kann!

Greta Thunberg ist für mich eine mutige und erstaunliche junge Frau und ich hoffe sehr, dass die soziale Bewegung, die von ihr angestoßen wurde, noch mehr Menschen und Ziele erreicht als bisher.

Siehe auch den Artikel: Zur Diskussion um die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg

Zur Diskussion um die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg

Mit ihrem freitäglichen Schulstreik für das Klima hat die 16 Jahre junge Greta Thunberg eine soziale Bewegung außerordentlichen Ausmaßes angestoßen. Junge Menschen machen mit der „friday for futur“-Bewegung Druck auf Politik und Gesellschaft – dies mit positiven Resonanzen in Politik und Gesellschaft.

Wie immer bei solchen Persönlichkeiten und solchen Entwicklungen, führen diese zu Diskussionen und Analysen, zu Lob und Anerkennung, aber auch zu Verurteilungen und Vorwürfen. Das Engagement der jungen Frau wird genauso hinterfragt, wie ihre Person selbst und ihre konkreten Aussagen.

Es wird spekuliert, was oder wer hinter dieser jungen Frau steckt. Natürlich „stecken“ hinter dieser jungen Frau inzwischen Menschen, die sie unterstützen. Vielleicht auch die ein oder andere Organisation. Was nach meinem Empfinden jedoch ganz sicherlich nicht hinter ihr und ihrem Handeln steckt, ist irgendein verschwörungstheoretischer Ansatz oder gar böswilliges Denken.

Vielleicht gilt es zu bedenken, dass sich durch die von ihr angestoßene Bewegung, die Diskussion um notwendige Veränderungen allzu sehr auf das CO2-Thema fokussiert. Dieses Thema ist nur eines von vielen, welche Auswirkungen auf den Klimawandel haben.

Zudem ist der Klimawandel nur ein Unterthema des ganzheitlichen Oberthemas Umweltschutz. Notwendiger Umweltschutz betrifft viele Aspekte der Umwelt: Plastik im Meer, Mikroplastik im Essen, Verschmutzung der Gewässer durch Chemikalien, Verseuchung der Böden und des Grundwassers durch Pflanzenschutzmittel und andere Chemikalien usw.

All diese Themen gilt es ganzheitlich in ihrer Wechselwirkung wahrzunehmen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation anzuregen. Es bleibt die Hoffnung, dass die von Greta Thunberg angeregte soziale Bewegung auch diese Themen aufgreift bzw., es bleibt die Hoffnung, dass prinzipiell mehr Menschen für das Thema Umweltschutz sensibilisiert werden. Politik und Wirtschaft werden nicht freiwillig zugunsten von Umweltschutz auf potenzielle Gewinne verzichten. Doch alle Veränderung beginnt bei jedem einzelnen Menschen! Wer Veränderungen wünscht, sollt bei sich selbst beginnen – hier gibt es Handlungsmöglichkeiten, die genutzt werden können und die, auch wenn im Kleinen begonnen – zu Großem führen können!

Siehe auch den Artikel: Greta Thunbergs Rede vor dem UN-Klimagipfel: wut- oder hasserfüllt?

Klimawandel: Gut für die Natur, schlecht für die Menschheit?

Bereits 2010 gab es Untersuchungen, die auch die positiven Aspekte des Klimawandels hervorhoben (siehe Fokus Online Artikel vom 29.11.2010 unter https://www.focus.de/wissen/klima/tid-20790/titel-es-wird-waermer-gut-so_aid_576648.html).

In diesem Artikel heißt es: „Die Klimaerwärmung führt nicht nur zu Katastrophen, sie bringt auch weit reichende Vorteile für Mensch und Natur.“ (S. 1) Ist dies so?

Als Belege wird in dem Artikel angeführt, dass sich die Natur auf Wachstumskurs befindet:

  • Grönland wird immer grüner.
  • Wälder wachsen in den Alpen in immer höheren Lagen.
  • Auch im bislang unbewohnbaren nördlichen Ural wachsen wieder Wälder
  • Am Südrand der Sahara erobert sich die Natur Lebensraum zurück.

Dort, wo der Mensch nicht in die Natur eingreift, kann sich die Natur ungehindert entwickeln – dies trotz Klimawandel – teilweise sogar gerade deshalb!

Hintergrund dieser für die Natur positiven Entwicklung ist der Treibhauseffekt. Mehr CO2 bedeutet in der Pflanzenwelt, mehr „Nahrung“ für die Photosynthese. Mehr Wärme bedeutet, bessere Wachstumsbedingungen. Im Artikel wird vom CO2-Düngeeffekt gesprochen. „Seit dem 18. Jahrhundert wird es wieder wärmer, und der Mensch verstärkt diesen Effekt nun durch das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Dessen Anteil in der Atmosphäre erhöhte sich von vorindustriellen 280 ppm (Teilchen pro Million Luftteilchen) auf derzeit 387 ppm. Dieser Wert ist der höchste seit mindestens 700 000 Jahren, aber nicht einmal halb so hoch wie zur Zeit der Artenexplosion vor 56 Millionen Jahren.“ (Zahlen beziehen sich auf 2010!)

Mir erscheint es nur natürlich, dass die Natur als Gesamtsystem eher kein Problem mit dem Klimawandel hat. Sie kann sich anpassen und es ist ihr egal, ob dieser Anpassungsprozess Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende benötigt. Die Evolution der Natur belegt, dass die Natur immer einen Weg findet, weiter zu existieren. Bedeutet dies, dass der Klimawandel gar nicht so problematisch ist? Bedeutet dies, dass die Menschheit in aller Ruhe abwarten kann, was passiert?

Bitte weiterlesen unter: Die Natur überlebt jeden Klimawandel – und die Menschheit?

Positives Ergebnis der fff-Demo in Gerolstein am 20.09.19

Im Rahmen des weltweiten Friday-for-futur-Demonstrationstages fand auch in Gerolstein eine Demo statt. Diese wurde von der Denkfabrik-Kylltal organisiert und startete bereits um 7.30 Uhr. Als positives Ergebnis dieser Demonstration wurde die Idee angeregt, einen Projekttag zum Thema Klimaschutz am Staatlichen St.-Matthias-Gymnasium in Gerolstein zu veranstalten.

Bereits am frühen Morgen fanden sich die Teilnehmenden der Demo am Heimatmuseum in Gerolstein ein. Der Platz war gut gewählt, da dieser an einer viel befahrenen Straße liegt. Der Termin wurde so früh angesetzt, damit möglichst viele Menschen, die morgens zur Arbeit fahren, diese Demonstration und ihr Anliegen wahrnehmen konnten.

Das Anliegen war der Klimaschutz! Auf einem Plakat stand: „Es gibt keinen Planeten ‚B‘“. Es ging auch darum, die Fridays-for-futur-Bewegung zu unterstützen. Deshalb stand auf dem größten Plakat: „Alle fürs Klima – zusammen mit Fridays-for-futur auf die Straße“, denn das Klima geht uns alle an! Nicht nur die Schülerinnen und Schüler. Ein weiteres Plakat zeigte: „Sie schwänzen nicht, sie kämpfen“ – sie kämpfen für ihre Zukunft in einer lebenswerten Welt!

Gegen 7.45 Uhr bewegte sich die Gruppe der Demonstranten langsam entlang der Hauptstraße Richtung Brunnenplatz. So mancher Autofahrer unterstützte die Gruppe mit einem Hupen und einem Daumenhoch. Nachdem die Gruppe einige Zeit am Brunnenplatz verbracht hatte, löste sich die Demonstration gegen 8.30 Uhr weitestgehend auf.

Eine Teilgruppe beschloss noch zum St. Matthias Gymnasium zu gehen. Dort ging die Gruppe zum Sekretariat und suchte das Gespräch mit der Schulleitung. Frau Jutta Schmitz, die Schulleiterin, war trotz des „Überfalls“ gerne zu einem Gespräch bereit. Sie betonte, dass sie als Privatperson das Anliegen der fff-Bewegung sehr wohl unterstütze, als Schulleiterin sei sie jedoch an entsprechende Vorgaben gebunden.

Sie sagte, kein Schüler und keine Schülerin der Schule würden an der Teilnahme an einer fff-Demo gehindert. Dennoch müssten alle bei versäumten Unterrichtsstunden mit dem Eintrag entsprechender Fehlstunden rechnen. Im Gespräch wurde die Frage aufgeworfen, wie Schülerinnen und Schüler für das Thema Klimaschutz noch mehr motiviert werden könnten. Frau Schmitz betonte, dass sie dieses Thema den SchülerInnen nicht aufzwingen könne, Anregungen hierzu würde sie aber von der Schülervertetung gerne annehmen.

Um mit SchülerInnen direkt ins Gespräch kommen zu können, ermöglichte Frau Schmitz das Gespräch mit SchülerInnen eines Erdkunde-Leistungskurses. Die Teilnehmenden der fff-Demo erläuterten den SchülerInnen ihr Anliegen, diese für das Thema Klimaschutz zu motivieren.

Auch Herr May, einer der 26.800 Wissenschaftler, der die Erklärung der „Scientists for Future“ mitunterzeichnet hat, meldete sich zu Wort. Er hob hervor, welch großen Einfluss die SchülerInnen haben. Dies hätten doch die vergangenen Monate gezeigt. Er sagte, dass die Wissenschaft seit Jahren versuche, mit der Politik zusammen zu arbeiten. Immer wieder würde die Wissenschaft der Politik notwendige Änderungen vorschlagen. Meist käme es zu Kompromissen, oft genug jedoch nur zu „faulen“ Kompromissen. Auf Druck der fff-Bewegung wäre hingegen schon so viel in Bewegung gekommen.

Während des Gesprächs kam die Idee eines Projekttages zum Thema Klimaschutz auf. Frau Schmitz erklärte sich bereit, einen solchen Projekttag durchzuführen, sofern dies auch von Seiten der SchülerInnen gewünscht würde. Alle Beteiligten begrüßten diese Idee eines Projekttages zum Thema Klimaschutz. So wäre eine Chance gegeben über 600 SchülerInnen für das Thema zu begeistern und zu motivieren – ein wunderbares Ergebnis einer Demonstration!

Feurige Predigt zur royalen Hochzeit von Meghan und Harry

So eine feurige Predigt haben sich wohl die wenigsten erwartet. Die steifen royalen Hochzeitsgäste von Meghan und Harry wurden regelrecht überflutet, aufgerüttelt und wachgeschüttelt von der Lebhaftigkeit und Emotionalität einer flammenden Rede über das Feuer der Liebe.

Der US-Bischof Michael Bruce Curry, das Oberhaupt der Episkopalkirche der USA, versetzte die Besucher der St.-George´s-Kapelle und die ganze zuschauende Welt in Staunen. Während manche von der mitreißenden Predigt auch wirklich mitgerissen wurden, konnten sich andere ihrer Steifheit nicht entledigen. So war bei dem Erzbischof von Canterbury, der immer wieder im Hintergrund sichtbar war, keinerlei Regung zu sehen. So mancher konnte sich aber auch ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.

Während über den flammenden „Auftritt“ des US-Bischofs, die Angemessenheit seiner Emotionalität oder die moderne Nutzung eines Tablets bei einer Predigt diskutiert wird, scheint mir der eigentlichen Botschaft der Predigt zu wenig Beachtung geschenkt zu werden.

Ich würde mir wünschen, dass es mehr solcher Redner gäbe, und dies nicht nur im kirchlichen Bereich!

Für mich ging es in dieser Predigt darum, den Menschen die Augen zu öffnen für eine, wenn nicht gar DIE große Chance, die in unserer heutigen Zeit liegt: die Menschheit hat das Knowhow für eine menschliche Welt – sie nutzt es aber nicht!

Die Menschheit hat es inzwischen sehr weit gebracht: Sie kann nicht nur Feuer bändigen sondern kann Atome spalten, Nahrungsmittel für Millionen Menschen erzeugen, Sonnenenergie und Windenergie nutzen und und und. Doch gleichzeitig droht sie mit Massenvernichtungswaffen, schürt Gewalt, lässt Massen verarmen und gar Millionen von Menschen verhungern. Die Menschheit lässt die Pole schmelzen, das Meer und alle Lebewesen mit Mikroplastik vergiften und rottet jährlich ganz unachtsam unzählige Tier- und Pflanzenarten aus.

Warum geschieht dies? Weil die Menschheit das Feuer der Gier, das Feuer der Gewinnmaximierung, das Feuer der Ausbeutung und das Feuer der Gewalt nicht in den Griff bekommt. Um dieses zerstörerische Feuer ging es in der Predigt des Bischofs Michael Bruce Curry! Dieses Feuer zu bändigen ist die Aufgabe der Gegenwart! Denn, wenn wir dieses Feuer der Gegenwart nicht in den Griff bekommen, dann haben wir, dann hat die Menschheit keine Zukunft!

Es erscheint nur natürlich, dass diese Predigt bei so manchem Hochzeitsgast nur zu einem verschmitzten Grinsen führte, welches weltweit über die Medien zu sehen war. Saßen doch vor allem solche Menschen in der St.-George´s-Kapelle, die vom gegenwärtigen Feuer der Ausbeutung profitieren und deshalb keine Notwendigkeit sehen, irgendetwas daran zu ändern. Stattdessen schüren sie dieses Feuer.

Doch, und hier erscheint die Eindringlichkeit der Worte des Bischofs nur verständlich, es muss sich etwas ändern und der Schlüssel zur Veränderung ist die Liebe: die Liebe zum Nachbarn, die Liebe zum Mitmenschen, die Liebe zur Menschheit, die Liebe zur Natur, die Liebe zum Miteinander und die Liebe zur Ganzheitlichkeit der Welt. Dabei beginnt diese Liebe zum Anderen bei der Liebe zu sich selbst.

Ob diese Liebe nun von der christlichen, jüdischen, muslimischen oder irgendeiner hinduistischen oder irgendwie anders gearteten Gottheit gegeben ist, das mag jede und jeder für sich selbst entscheiden. Wesentlich erscheint jedoch, dass jede/r beim Anblick eines Neugeborenen in aller Regel von Liebe erfüllt wird. Jeder Mensch kann Liebe empfinden und jedes Neugeborene empfindet Begeisterung für sein Leben und die Welt und damit Liebe. Warum nur, verlieren so viele Menschen diese Liebe, die ganz selbstverständlich ist, aus dem Blickfeld? Bei den Einen, so scheint es, verdrängt Maßlosigkeit in Sachen Gier diese Liebe und bei Anderen löscht die Konfrontation mit Gewalt, Hunger und Not die natürliche Liebe allzu häufig aus. Bei welcher der beiden Gruppen kann wohl eher wieder die Liebe entfacht werden? Ganz sicherlich bei der Gier-Gruppe! Genau deshalb hat wohl der Bischof in seiner Predigt eine besondere Chance gesehen und genutzt. Er hat der von Gier gesteuerten Welt, die begeistert dem Höhepunkt eines Liebes-Märchens beiwohnte, seine Sicht der Dinge geschildert und auf die Liebe als unbändiger Kraft zur notwendigen Veränderung der Welt aufmerksam gemacht.

Es bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens der ein oder anderen die tiefe Botschaft verstanden hat. Denn letztlich sollte es im Moment ausschließlich um eines gehen: Jede und jeder sollte wieder die Liebe in sich selbst entdecken. Denn nur dann können wir aus der gegenwärtigen und leider nicht nur guten Welt eine neue und bessere Welt machen! Und auch wenn der Appell in der persönlichen Gegenwart vor allem reicher Menschen ausgesprochen wurde, so erreichte er über die Medien ganz viele Menschen. Deshalb sollte sich auch jede und jeder angesprochen fühlen. Alle Menschen haben die Macht zur Veränderung und sollten in Liebe die Kraft finden, alles zu tun, um die Welt liebevoll zum Besseren zu wenden.

 

Sich selbst im Wir neu erleben

Welch besonderes Erlebnis. Ich durfte mich im Wir neu erleben!
Ich empfand es schon sehr faszinierend, was ich in einer Woche an und in mir entdecken und erleben konnte. Dies zusammen mit mir gänzlich fremden Menschen bzw. vielleicht gerade dadurch. Einerseits war es wie ein eintauchen in eine mir völlig unbekannte Dimension von „Wir als Gemeinschaft“. Andererseits war es wie ein herantasten an geahnte aber weitestgehend unantastbare Dimensionen meiner Persönlichkeit. Letztlich war es, wie ich es für mich formulieren möchte, ein „Sich selbst im Wir neu erleben“.

Gemeinschaft bilden – Wir neu erleben!

Ich habe schon öfter Seminare besucht und auch selbst schon einige geleitet. Dabei habe ich auch schon erlebt, wie Teilnehmende sich zu einer Gemeinschaft fanden und am Ende traurig waren, sich voneinander verabschieden zu müssen. Dennoch war die Offenheit und Nähe, die während der GIP-1-Seminartage und dem anschließenden Wir-Prozess in „Schloss Tempelhof“ entstanden, von besonderer Qualität.

Zwanzig Menschen, die sich überhaupt nicht kannten, überließen sich ab Montag 15 Uhr einem Gemeinschafts-Intensiv-Prozess (GIP 1). Dieser fand am Freitag um 13 Uhr sein Ende. Doch das Seminar war noch nicht gänzlich beendet. Am Freitagabend begann mit zehn weiteren Teilnehmenden die Phase des Wir-Prozesses. Ein interessanter „Bruch“, der durch zehn hinzugekommenen fremden Personen zu weiteren erstaunlichen Einsichten führte.

Nicht nur verstehen, sondern „verfühlen“! – Wir neu erleben!

Zumindest was mich betrifft, meine ich, in diesen Tagen etwas Wesentliches emotional verstanden zu haben. Ich möchte behaupten, ich habe etwas „verfühlt“. Das Wort „verstanden“ bezieht sich auf den Verstand. Mit dem Wort „verfühlt“ möchte ich darauf hinweisen, dass  während des Seminars, im Wesentlichen nicht mein Verstand angesprochen und angeregt wurde. Vielmehr wurde mein analytisches Denken eher ausgehebelt oder unterlaufen. Meine emotionale Welt, mein emotionales Sein, wurde angeregt und hat reagiert!

So durfte ich die emotionale Erfahrung machen, dass sich Menschen auf einer mir vorher unbekannten Ebene von Menschlichkeit begegnen und so zu einem außerordentlichen gemeinsamen Miteinander finden können. Dabei war das gemeinsame Miteinander von besonderer harmonischer Qualität, da sich alle in ihrem Sich-selbst-sein begegnen konnten. Da sich alle im Sich-Selbst-Sein begegnen konnten, fühlten sich alle wertvoll und angenommen. Zumindest habe ich dies so empfunden! Dies war für mich eine außerordentliche emotionale Erfahrung, die ich sehr wertvoll empfand.  

 Was ich mit der unbekannten Ebene von Menschlichkeit meine, können Sie im Artikel: Sich-selbst-sein in ungeahnter Menschlichkeit nachlesen.

Hier geht es zur GIP-1-Seminarinfo

An dieser Stelle sei auch auf mein Buch: „Drei Tage CoronaWIRus im Kopf“ hingewiesen


Dein Leben ist ein rohes Ei!

Ist das Leben mit ein rohes Ei?

Menschen gehen auf unterschiedlichste Art und Weise mit ihrem Leben um:

  • Manche denken überhaupt nicht über ihr Leben nach und leben einfach so vor sich hin – das kann gut gehen oder auch nicht!
  • Andere denken unheimlich viel über ihr leben nach – manche davon sind deshalb unheimlich unglücklich, andere finden über das Nachdenken zu ihrem Glück.
  • Manche wollen ihr Lebensglück erzwingen und steigern sich in nahezu grenzenlosen Aktionismus – sie wollen immer mehr erleben oder sie wollen immer mehr Geld anhäufen oder sie wollen immer mehr an ihre Grenzen körperlicher oder spiritueller Art gehen – manche führt das auch wirklich zu Reichtum und/oder körperlicher oder spiritueller Erfahrung, zu geistiger Befriedigung führt es aber in den seltensten Fällen.

Wie kann ich mein Leben glücklich leben?

Über Kurz oder Lang scheinen sich fast alle Menschen diese Frage aller Fragen zu stellen.
In unzähligen Büchern, auf tausenden von Webseiten, in ebenso vielen Seminaren können Menschen erfahren, wie sie zu ihrem Lebensglück finden sollen. Eine nicht überschaubare Anzahl an Wegen führen zum Glück. Doch nicht jeder Weg ist in gleicher Weise für jeden Menschen geeignet. Jede/r bringt andere Voraussetzungen mit, weshalb sie oder er erst ausprobieren muss, welcher Weg zu ihr oder ihm passt.

Das Gedächtnis erinnert vor allem in Bilder. Aus diesem Grund soll im Folgenden das Leben mit einem Bild verbunden werden. Dabei handelt es sich bei dem Bild um einen Gegenstand den jede/r kennt:

Dein Leben ist ein rohes Ei

Du kannst ES weiß lassen

Du kannst ES bunt anmalen – mit Muster oder ganz chaotisch

  • Du kannst ES traurig betrachten
  • angstvoll beobachten
  • angewidert mustern
  • wütend anstarren
  • schuldig beäugen
  • freudvoll studieren
  • oder liebevoll bewundern
    aber egal wie lange du ES ausschließlich anschaust, das Leben wird Dir sein Innerstes nicht preisgeben

Du kannst ES in die Ecke stellen und nie mehr beachten –
ES wird vor sich hin gammeln und sich durch schrecklichen Gestank bemerkbar machen

Du kannst ES einfach fallen lassen,
aber Du musst dann mit dem Resultat umgehen!

Du kannst ES hart kochen
und weißt dann, was Dich erwartet

Du kannst ES aber auch öffnen –
diverse Zutaten und Gewürze dazu geben – deinem Ideenreichtum sind dabei kaum Grenzen gesetzt –
und dann kannst du ES Häppchen für Häppchen in dich aufnehmen und genießen!

Wieso ich das Leben genießen kann, ist in meinen Büchern, vor allem in: „Lebensumstände. Eine ermutigende Lebensbetrachtung“ nachzulesen


Männer, passt auf, was Ihr sagt!

Passt auf Ihr Männer! Achtet auf das, was Ihr zu Euren Frauen sagt! Frauen sind für euch oft Wesen, wie von einem anderen Stern. Allzu oft fühlt Ihr euch unverstanden. Allzu oft fühlt sich Eure Liebste ebenso unverstanden. Dabei wollen viele Frauen (homosexuelle ausgeschlossen) doch nur eins: von einem von euch verstanden und geliebt zu werden!

  • Du hast eine Partnerin und alles läuft super? Dann solltest du die folgende Darlegung lesen und unpassende Antworten auch in Zukunft beflissentlich vermeiden.
  • Willst Du deine Partnerin behalten, aber irgendwie läuft es nicht rund? Auch dann solltest du alles aufmerksam lesen – vielleicht wird dir ja klar, warum es nicht rund läuft.
  • Fragst Du dich, warum deine Partnerin dich verlassen hat? Dann solltest du das folgende aufmerksam lesen  – vielleicht erkennst du einige No-Gos wieder!

Im Folgenden habe ich bewusst provozierend formuliert

– deshalb unbedingt die Hinweise an den Feigling, den Liebenden, den Zweifler, den Gedankenlosen und den Verlassenen am Ende des Textes lesen!

Passt auf, was Ihr zum Thema Schönheit sagt:

Jede Frau möchte sich schön fühlen. Sie will außerdem, dass ihr Partner sie schön findet. Um sich dieser Tatsache zu vergewissern fragt sie: „Findest du mich schön?“. Wenn du deine Partnerin loswerden willst, nutze diese Chance und antworte: „Nee!“ Du kannst noch eins daraufsetzen und fragen: „Findest du dich denn schön?“ Wenn du, weil du nicht als Buhmann dastehen willst, subtiler vorgehen möchtest, antworte: „Schönheit vergeht! Was zählt sind doch die inneren Werte!

Komplimente sind gar nicht schwer – können aber in die Hose gehen:

Frauen lieben Komplimente! Sie provozieren deshalb oft genug welche. Dies z.B. mit einer Frage wie: „Na, wie sehe ich aus?“ oder „Wie findest du, dass ich aussehe?“ Da kannst du wieder kurzen Prozess machen und antworten: „Na ja, es gibt schönere Frauen!“ Willst du jedoch zurückhaltender vorgehen und dein Gegenüber langsam zermürben, sag besser: „Mm“ Pause. Dann: „Du hast Potential!“

Die Figur – ein schwieriges Thema – passt also auf!:

Fast alle Frauen hadern mit ihrer Figur. Meist wird der oder ein Bauch als Problemzone erachtet. Auf verdeckter Suche nach Beschwichtigung von Seiten des Mannes kommt dann schon mal eine Bemerkung wie: „Irgendwie finde ich schon, dass ich einen Bauch habe.“ Die Chance für eine So-werde-ich-sie-los-Aussage: „Wenn ich 5000 Euro hätte …“ – mehr muss gar nicht gesagt werden!

Passt auf in Sachen Haut:

Das Gesicht einer Frau ist ihr Aushängeschild. Die Haut ist dabei oft ein ganz eigenes Problemfeld. Wer hier einen wirksamen Los-werde-Akzent setzen möchte, kann folgendes tun: in einem ruhigen Moment der Zweisamkeit streichst du mit den Fingern über ihr Gesicht. Scheinbar zärtlich und versunken blickst du deine „Liebste“ an und sagst: „Ich glaube, du brauchst mal ein Peeling!

Haare:

Frauen wollen immer die Haare, die sie selbst nicht haben. Ein guter Ansatzpunkt für eine So-werde-ich-sie-los-Bemerkung. So manche Frau äußert den Wunsch, dass du ihr doch mal über den Kopf bzw. durch das Haar streichelst. Hat sie einen massigen Lockenkopf, dann erwidere diesen Wunsch mit der Bemerkung: „Deine Haare sind doch viel zu lockig. Da bleib ich ja drin hängen.“ Hat die Frau eher feines Haar, dann sag: „Das sind doch keine Haare, das sind Fusseln!“ (Dabei durchs Haar streichen und angewidert schauen verstärkt den Effekt!)

Friseur:

Frauen gehen meist oft und viele auch gerne zum Friseur. Kommen sie dann nach Hause oder zu dir, wollen sie natürlich Beachtung für ihre veränderte Haarpracht. Dies vor allem, wenn sie mal mit einer komplett neuen und vielleicht sogar typverändernden Frisur ankommen. In einem solchen Fall musst du gar nichts sagen. Es reicht völlig, nichts zu sagen! Das ist ein absolutes No-Go für Frauen und deshalb ein äußerst wirksames So-werde-ich-sie-los-Instrument.

Was ihr lieb ist:

Jede Frau hat Vorlieben: sie geht gerne spazieren, geht gerne shoppen, liest gern, geht gerne reiten oder tanzen. Nutze diese Vorliebe für eine So-werde-ich-sie-los-Situation: mach das, was sie gerne macht, mit ihr. Wenn ihr euch hinterher ins Auto setzt, dann sagst du nicht: „Das war echt schön!“ oder etwas in der Art – sag einfach: „Das muss ich aber nicht immer haben!

Geliebt werden:

Jede Frau möchte in ihrer Beziehung vom Partner geliebt werden! Natürlich stellt sie deshalb auch ab und an die Frage: „Liebst du mich?“ Erwartete Antwort: „Ja, wie verrückt!“ Eine super Gelegenheit für eine Vielfalt an So-werde-ich-sie-los-Antworten. Z.B.: „Ja, natürlich“ (in gelangweiltem Tonfall) „Aber Ja doch!“ (in genervtem Tonfall). Noch besser ist es jedoch, das „Ja“ völlig zu umgehen und so etwas zu sagen wie: „Du passt in mein gegenwärtiges Leben.“

Passt auf, wenn es um die gemeinsame Zukunft geht:

Frauen wollen gerne ihre Beziehung für den Rest des Lebens denken. Ein guter Ansatz für eine So-werde-ich-sie-los-Aussage. Hierfür solltest zu folgendes tun: Wenn ihr mit befreundeten Paaren unterwegs seit, dann erzähl doch dies: „Neulich habe ich ein älteres Paar getroffen. Die waren schon fast Achtzig! Die sind so liebevoll miteinander umgegangen, da konnte ich richtig spüren, dass die sich lieben und füreinander da sind. Die haben mir erzählt, dass sie fast Siebzig waren, als sie zusammen gekommen sind.“ Mach eine kurze Pause und dann sagst du: „Das lässt mich echt hoffen!

Das ultimative Anti-Kompliment:

Falls deine Liebst nach der Anwendung von 1-9 noch nicht das Weite gesucht hat, hier noch das ultimative Anti-Kompliment: ihr habt eine schöne Nacht miteinander verbracht, am Morgen noch nett im Bett geplaudert. Wenn sie sich dann auf die Bettkante setzt um aufzustehen, dann bemerke ganz harmlos: „Da fällt mir doch gerade eine Liedzeile von Udo Lindenberg ein. Da heißt es: ‚Dann wacht er morgens auf und Lady Horror liegt an seiner Seite‘.“ Wenn deine „Liebste“ nach dieser Bemerkung nicht wutentbrannt das Weite sucht, hat sie entweder Null Selbstwertgefühl oder ist vor lauter Liebe nicht nur blind sondern auch noch stocktaub! In beiden Fällen erscheint es jedoch angebracht, die Beziehung deinerseits zu beenden – denn eigentlich willst du sie nicht und diese Frau wird nicht von alleine gehen!

Nichts liegt mir – vor allem als Frau – ferner, als Männern in einem Artikel Tipps zu geben, wie sie ihre Partnerin bewusst mit Worten verletzen können! Deshalb hier meine Hinweise:

Hinweis an den Feigling:

Wenn du, lieber Leser, deine Beziehung beenden möchtest, dann tue es! Sprich mit deiner Partnerin und beende die „Sache“. Die Strategie, die Partnerin solange mit niederschmetternden Aussagen zu zermürben, bis sie die Beziehung ihrerseits beendet, ist verletzend und feige!

Hinweis an den Liebenden:

Nur wenn sich eine Frau unsicher in ihrer Beziehung fühlt, wird sie danach fragen, ob sie schön ist oder ob du sie liebst. Wenn du sie liebst, nimm ihr ihre Unsicherheit. Sag ihr, was sie gerne hören möchte. Sag ihr, wie schön du sie findest. Sag ihr, dass du sie liebst – immer wieder!

Hinweis an den Zweifler:

Wenn du dir deiner Liebe zu deiner Partnerin unsicher bist, dann hast du vielleicht Antworten wie in 1-10 in deinen Gedanken. Dann solltest du dringend über deine Beziehung nachdenken – und mit der Frau reden. Irgendetwas stimmt nicht mehr, sonst hättest du nicht solche Gedanken! Immerhin sprichst du solche Sätze nicht aus – sehr löblich! Das spricht für dich!

Passt auf Ihr Gedankenlosen:

Falls du solche Sätze aussprichst, weil sie dir einfach ohne nachzudenken über die Lippen kommen, dann solltest du erst recht über deine Beziehung und die Gefühle zu deiner Partnerin nachdenken! Sätze wie in 1-10 verletzen – und zwar zutiefst! Wenn dir deine Partnerin Probleme macht, dann brauchst du dich nicht wundern!
Nach allem, was ich über das Wirken des Unbewussten im Menschen weis (siehe Veröffentlichung „Glück ist Lebenslust“), tritt in solchen Bemerkungen das zutage, was du unbewusst denkst und fühlst. Auch wenn dein Verstand dir sagt, dass du mit der Frau an deiner Seite zusammen sein willst (und sie trotz der Verletzungen bislang noch nicht gegangen ist) – im tiefsten Innern deines Herzens willst du die Beziehung eigentlich nicht – sonst würdest du nicht solche verletzenden Dinge sagen! Ganz gleich, was dich an deiner Beziehung und/oder an der Frau an deiner Seite festhalten lässt – mit Liebe hat das bestimmt nichts zu tun! Rede mit ihr – vielleicht gibt es eine Lösung. Vielleicht aber auch nicht.

Hinweis an den Verlassenen:

Falls du verlassen wurdest und dich zu den Gedankenlosen zählen kannst, dann solltest du für die nächste Beziehung deine Lehren daraus ziehen!

Hier gibt es mehr zum Thema Kommunikation


Fußball – die letzte Gefühlsbastion

Warum wird Fußball immer attraktiver? Liegt dies daran, dass es die letzte Gefühlsbastion in der modernen Gesellschaft ist?
Warum konnte die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu so einem Sommermärchen werden?

Warum begeistert eine Fußball-Weltmeisterschaft selbst dann die Massen, wenn sie viele hundert Kilometer weit entfernt stattfindet?

Menschen treffen sich zum gemeinsamen Anschauen eines Fußballspiels in Wohnungen, Kneipen und beim Public-Viewing. Gemeinsam Fußball anzuschauen wird dabei zum Gemeinschaftserlebnis. Wobei ein Fußballspiel anzuschauen immer auch ein persönliches Erlebnis ist.

Wann waren Sie zum letzten Mal in einem Fußballstadion? Ich war letztes Jahr seit langer Zeit wieder bei einem Fußballspiel in einem großen Stadion. Schon als ich die letzte Treppenstufe an der Stadion-Empore nahm, wurde ich von diesem Gemeinschaftsgefühl erfasst, das dort herrschte. Es war nahezu überwältigend.

Und dann, wenn alle gemeinsam die Vereinshymne singen – man fühlt sich einfach nicht mehr allein. Man fühlt sich als Teil von etwas ganz Großem – und fühlt sich deshalb selbst großartig. Auch ich fühlte mich ergriffen, integriert in etwas Ergreifendes – obwohl ich gar kein Fan der Mannschaft bin.

Und das Fußballspiel – es bietet einem die ganze Palette möglicher Gefühle:

– da ist die große Freude, wenn ein Tor fällt,
– zudem ist da die Spannung beim Sturm auf das Tor,
– daneben existier die Hoffnung, es möge doch gelingen,
– und da ist die Enttäuschung, wenn es doch nicht klappt.
– Außerdem kann man sich herrlich aufregen – über misslungene Pässe, schlechte Spielzüge oder was auch immer,
– und wütend sein kann und darf man auch – auf die Gegner und ihre Fans, auf Gegenspieler, die faulen oder einfach ein Gegentor schießen.

Gefühle sind bei einem Fußball allgegenwärtig

Gefühle haben beim Fußballspiel ihre Berechtigung und deshalb können und dürfen sie auch einfach so ausgelebt werden. Egal ob alleine zuhause, bei und mit Freunden oder in der Öffentlichkeit beim Public-Viewing in der Kneipe oder auf riesigen Plätzen.

Nach einem gewonnen Spiel reden völlig fremde Menschen miteinander. Sie sind ausgelassen oder fallen sich sogar in die Arme und freuen sich gemeinsam. Das Leben kann soo schön und einfach sein – einfach wunderbar!

Gefühle und Alltag

Der Alltag wird erfolgreich und ohne Schwierigkeiten ausgeblendet, Sorgen und Nöte verschwinden. Das Leben erhält im Augenblick eines laufenden Fußballspiels eine Leichtigkeit, die sonst nicht möglich erscheint – dies, weil sich die Menschen auf etwas spannendes, schönes, ja fast erregendes, konzentrieren.

Sonst möchte oder will man vielleicht so vieles im Leben und das meiste kann man nicht erreichen oder muss täglich darum kämpfen – das Fußballspiel kann man einfach anschauen und die Gefühle, die hoch kochen kann man einfach zulassen!

Ich glaube, dass immer mehr Menschen vom Fußball so begeistert sind, liegt daran, dass die Spiele einem die Möglichkeit geben, Gefühle zu erleben, die sonst im Leben vielfach verdrängt werden – verdrängt werden müssen. Die Fußball-Gefühle wirken wie ein Ventil für aufgestaute Gefühle, die im Alltag keinen Platz mehr haben.

Mehr als einfach nur da sein!

In der jüngeren Geschichte breitet sich in den westlich orientierten Gesellschaften seit vielen Jahren ein Lebensgefühl besonderer Art aus: immer mehr Menschen nehmen ihr Leben nur noch als „Da-Sein“ wahr. Es scheint, als haben Menschen, die das eigene Leben als „Nur-noch-da-Sein“ wahrnehmen, ihre Gefühle von Unzufriedenheit oder Unglücklichsein bereits so weit unterdrückt oder verdrängt, dass diese kaum oder gar nicht mehr gefühlt werden können. Doch mit dieser Gefühlsverdrängung werden auch positive Gefühle nahezu unmöglich. Das eigene Leben wird kaum noch erlebt bzw. gefühlt. Das Leben ist folglich beschränkt auf die pure Anwesenheit im Leben, auf das Nur-Da-Sein und irgendwie funktionieren.

Ich finde, wenn ich Recht habe, dann ist das ein trauriger Zusammenhang, der sich durch die Faszination beim Fußball offenbart und ich wünsche mir von Herzen, dass alle Menschen Freude, Spaß, Zufriedenheit und Glück wieder jeden Tag, in ihrem Alltag, erleben können – und nicht nur bei einem gemeinsamen angeschauten Fußballspiel!

Dieser Text findet sich in ähnlicher Form in meinen Büchern: